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Kratt - Einblick

Es gibt heutzutage so unzählig viele Metalbands, dass man den meisten nicht die Aufmerksamkeit widmen kann, die sie, ohne Frage, verdienen. Wenn man trotzdem dazu bereit ist, auf dem Laufenden zu bleiben und sich auf neue Bands einzulassen, wird man hier und da auf einige großartige Perlen stoßen. Die  Debüt – EP „Einblick“ von KRATT aus Berlin ist so eine Perle. Ich wurde durch puren Zufall auf sie aufmerksam, da drei ihrer fünf Mitglieder neulich bei dem Party.San Open Air neben uns zelteten und wir erst ins Gespräch, dann zum Musik hören kamen. Ich war sofort begeistert von dem, was mir dort vorgespielt wurde und musste mir die vier Songs der EP zu Hause direkt noch mehrmals anhören, wobei die Begeisterung nur weiter anstieg.

Bei KRATT handelt es sich um eine atmosphärische Black Metal Band mit deutschen Texten, die Depressionen widerspiegeln und, meiner Meinung nach, sehr authentisch verfasst und umgesetzt sind. Bereits der erste Song „Dämmerung“ beginnt ziemlich still und düster, wird dann aber zunehmend kräftiger, wobei die dabei entstehende kalte Atmosphäre den Hörer direkt einfängt und bis zum Ende der EP nicht wieder loslässt. Ruhigere Stellen verleihen Dämmerung eine äußerst angenehme Struktur und auch wenn die aggressive, gepeinigt wirkende Stimme nur wenig variiert wird, entsteht zu keinem Zeitpunkt ein Eindruck der Monotonie. Mit „Läuterung“ schließt sich das schnellste Lied von Einblick an und trotz des Kontrastes zu den anderen Songs, tut es der allgemeinen Stimmung keinen Abbruch – das Gegenteil ist der Fall. Vor dem langsamen Ausklingen wirkt Läuterung sehr aufwühlend und unterstreicht damit die Melancholie, die von den übrigen Liedern ausgestrahlt wird, vor allem von dem dritten Stück „Essenz“. Essenz bildet den ruhigsten Teil der EP. Der langsame Stimmungsaufbau ist recht mystisch und die Musik derart ergreifend, dass kaum auffällt, wie wenig der Sänger zum Einsatz kommt, da der komplette Text aus gerade mal zwei Zeilen besteht. Für mich ist Essenz eines dieser Lieder, welches man am besten allein hört, um sicherzustellen, dass niemand dazwischen quatschen kann.  Auf dieses Stück aufbauend ertönt „Klarheit“ - der aufbrausende Abschluss der EP. Schwere Riffs wechseln sich mit rasanten ab und geradezu automatisch muss man die Augen schließen, sich zurücklehnen und den Song einfach genießen bis er Stück für Stück ausklingt. Klarheit rundet Einblick wunderbar ab und es ist ziemlich schade, dass es schon vorbei ist.

Alles in allem ist Einblick eine durchweg großartige EP, die dank ihrer äußerst guten Komposition und sauberen Produktion definitiv im Gedächtnis bleibt.

Zwar ist sie seit der Erscheinung am 4. Juli 2019 nur digital erhältlich, soll aber noch dieses Jahr auch auf dem realen Markt erscheinen. Hör- und Kaufempfehlung erteilt!!!

 

9/10

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