Der Bangers & Maniacs H.M.C. Schwerin hatte Geburtstag! Zu diesem Anlass und meiner Freude haben sie ein Death Metal Konzert, im M.A.U.-Club in Rostock, veranstaltet, was mir (mal wieder) die Muskelstränge im Nackenbereich straffzog. Zugegebenermaßen konnte ich das ab dem Moment vorhersagen, als ich las, dass Vomitory auftreten werden! Aber eines nach dem anderen...
Den Auftakt gaben Chaos and Confusion, ihres Zeichens Hypocrisy Tribut – meine Lieblingsband, so ein Zufall! Dementsprechend durchzog ein breites Grinsen mein Gesicht, als mit "Fractured Millenium" der erste Song des Abends anklang. Anfangs war der Club noch recht überschaubar gefüllt und es wurde eher zurückhaltend genickt, aber während ihres Sets schafften es Chaos and Confusion, die erste Welle der Begeisterung durchs Publikum schwappen zu lassen. Das mag vor allem daran gelegen haben, dass sie sowohl alte Schinken wie "Pleasure of Molestaion" und "Buried" als auch "aktuelle" Songs wie "Weed out the Week" und "End of Disclosure" spielten. Dabei wurde von der Band korrekterweise angemerkt, dass diese Songs ja auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben...wird mal Zeit für ein neues Scheibchen.
Als zweites traten Atomwinter auf den Plan. Da ich sie bei zwei vergangenen Gelegenheiten verpasste, war ich froh, das nun nachholen zu können. Von Minute 1 an machten sie ordentlich Dampf und zockten sich mit einer ansteckenden Spielfreude durch ihre Songs. Ab "Black Messiah" war dann auch der erste Moshpit des Abends eröffnet. Tatsächlich muss ich gestehen, dass mir die Alben von Atomwinter zwar zusagen, mich aber nicht überdurchschnittlich mitreißen. Live sah es allerdings ganz anders aus. Allein die Bühnenpräsenz von Sänger Olle ließ mich erstaunen und hat nicht nur mich sehr begeistert. An dieser Stelle, ein nicht ernst gemeintes Danke, an Eric (einer meiner Begleiter), der mich unbedingt daran teilhaben lassen wollte, wie sehr der Bassist ihn an Saruman mit schwarzen Haaren erinnerte, was ich das gesamte Konzert nicht ent-sehen konnte...
Für mich war die größte Überraschung des Abends Bodyfarm. Ich habe sie zwar zum dritten Mal gesehen, aber bisher wurde mir ihr Live-Set schnell zu eintönig und ich verzog mich an den Bierstand. Dieses Mal: Erste Reihe und kopfkreisen wie nicht gescheit! Ihre aktuelle CD "Dreadlord" war in meinen Augen eines der Death Metal Höhepunkte des vergangenen Jahres. Neben den neuen Songs spielten sie auch Stücke wie "Vortex of Terror" und meinen persönlichen Favoriten "The Dark Age". Während sämtlicherseits Versammelte ihr Haupthaar schüttelten oder sich im Moshpit austobten wurde es doch kurz ruhiger, als David Kreft (Graceless, Soulburn) "The Last Crusade" ankündigte und dieses Lied dem im letzten Jahr verstorbenen Gründungsmitglied, Sänger und Gitarristen Thomas Wouters widmete. Alles in allem ein sehr beeindruckendes Konzert!
Dann war es soweit: Die schwedischen Death Metal Legenden Vomitory betraten die Bühne und hatten im selben Augenblick die Meute auf ihrer Seite. Schon ab dem Opener "Blessed and Forsaken" gab es kein Halten mehr: Vor der Bühne war alles in Bewegung und langsam wurde es doch ziemlich warm. Zu meiner Freude musste ich nicht lange auf "Ripe Cadavers" warten und bangte als gäbe es keinen Morgen! Mit jedem weiteren Song wuchs die allgemeine Begeisterung. Stellenweise wechselten die sich eher zurückhaltenden Konzertbesucher auf Plätze am Rande des Geschehens und ließen den Rest weiter am Rad drehen. Nach weiteren Brechern wie "Regorge in the Morgue" und "Terrorize Brutalize Sodomize" fühlte es sich an, als wäre das Konzert wie im Flug vergangen. Umso schöner war es, dass sie sich zu Zugaben hinreißen ließen und somit als krönenden Abschluss des Abends "Raped in their own Blood" zum Besten gaben. Man, was hat sich die Hinreise gelohnt!
Es bleibt nur zu hoffen, dass es auch in Zukunft weiterhin so großartige Konzerte wie dieses oder auch Cannibal Corpse und Krisiun (2016) im M.A.U. geben wird. Happy Birthday und bis bald!