Heute steht Slime auf dem Plan. Wiederentdeckt habe ich Slime durch das “Wem gehört die Angst” Album. Tolles Ding! Kurz danach schied Diggen leider aus und alle waren gespannt, was nun aus der mitunter wichtigsten deutschen Punk Band werden würde, ohne ihr stimmliches Aushängeschild. Ja und dann kam “Zwei” raus. Der Neue am Mikro heißt Tex und ist klanglich etwas anderes als Diggen, aber nicht schlechter. Im Gegenteil, ich wurde schnell mit dem neuen Stil warm. Dann, im Jahre 2022, sah ich sie das erste Mal in Wacken live, was mich auch überzeugt hat. Die etwas starre Art von Tex auf der Bühne lass ich jetzt mal so dahingestellt (haha, so kam er mir auch vor). Wichtig ist unterm Strich, was dabei rauskommt. Nun ist es endlich soweit und ich begebe mich mit meiner Einsatzbegleitung - die original Begleitung ist leider erkrankt, auf nach Berlin, um Slime in einem eher kuscheligem Umfeld zu bewundern. Ab ins SO36!
Das wohl kleinste Parkhaus der Welt, wird wieder unser Land- und Abflugpunkt sein.
Vor dem SO ist schon allerhand los und das obwohl wir schon weit vor dem Einlass hier sind. Die Stärkung für diesen Abend sollten Hot Dogs sein, aus der wenige Meter entfernten Hot Dog Bude. Dazu noch ein Fußpilz und wir warten in der Kälte darauf, dass sich die Tore öffnen.
Nach dem Einlass gibt's etwas Kühles von der Bar und wir warten erneut. Doch das Warten hat sich gelohnt! Als Opener fungiert “Komm schon klar” und lässt Slime gleich die Oberhand, im ausverkauften SO36, gewinnen. Gefolgt von Granaten wie “A.C.A.B"...", "Weil fickt euch alle”, mit aufrichtiger und lautstarker Publikumsbeteiligung, “Schweineherbst”, “Outlaw” usw. usf…. Diese Setlist kann nur gewinnen! Der Brecher ist bei mir jedoch “Taschenlampe”. Er zählt auf dem Album zu meinen Lieblingen. Wirklich tolles Stück.
Mit einer kleinen Zugabe, nach dem regulären Gig, beendet Slime ihr Konzert standardmäßig mit "Störtebeker", damit der Saal noch einmal ordentlich ins Schwitzen gerät. Alle Anwesenden werden morgen ganz genau wissen, was sie getan haben, spürbar an den schmerzenden Knochen, sowie der Heiserkeit.
Die Rückfahrt zehrt von Erzählungen und Schwärmereien über das Konzert und meine treuer Beifahrer schafft es sogar, nach all den Cola-Wodka, die Müdigkeit zu überwinden und sich köstlich zu amüsieren über das Blitzerfoto, sowie zu ärgern, über die Unmöglichkeit nachts in Berlin an der Tanke eine Bockwurst zu kaufen.