M.A.U.-Club Rostock 11.11.2023
- Location/Festival: M.A.U.-Club
- Ort: Rostock
- Vorbands: Erection
- Datum: 11.11.2023
Mit einem guten Zeitpuffer erreichen wir unser Ziel und besorgen uns noch, bevor es losgeht eine anständige Bockwurst an der Tanke. Naja, anständig ist anders. Diese wässerige Scheiße kann man keinem Anbieten. Die liegt sicher schon seit heute früh in ihrer eigenen Bockwurstsuppe und dampft traurig vor sich hin. Mit einer ordentlichen Portion Senf passt es und das Ding verschwindet im Magen, um zu dem zu werden was eigentlich, wie oben erwähnt, schon ist. Zum Glück war das das Schlechteste, was heute Abend passieren wird.
Erection und Slime haben heute eingeladen und wollen dem geneigten Publikum ein paar Songs um die Ohren hauen. Da bin ich dabei! Knapp ein Jahr ist es her als ich sie in Berlin sah. Mal schauen, wie es heute läuft.
Die Vorband an verschiedenen Abenden der Tour ist Erection. Erection fielen vor dem Gig schon auf, da ihr Merch passenderweise ein erigiertes Glied zeigte. So spannend wie ihr Merch waren Erection dann leider nicht. Den Abend hatte ich drei Songs auserkoren, die mir noch auf der Heimfahrt durch den Kopf gingen. Der Rest war leider so schnell wieder raus aus dem Ohr wie es drin war. Es fehlte die Griffigkeit der Musik. Erection machten den Eindruck von bunt gefärbten Studenten, die sich n bisschen austoben wollten. Die Authentizität kam nicht so rüber wie gewollt, auch wenn sie sich echt abrackerten.
Das Warten auf Slime hatte ein schnelles Ende. Der Umbau ging zügig voran. Es knallte, wie erwartet, mit „Ich komm schon klar“ los, direkt gefolgt von „ACAB. Der Bereich vor der Bühne wurde gleich vom pogenden Mob übernommen und war, sofern man nicht mit reingezogen werden wollte nicht zu betreten. Die Bewegung wurden wohlwollend von den Protagonisten auf der Bühne wahrgenommen. Nici grinste sich einen ab und auch der Rest hatte seinen Spaß an der sich bewegenden Menschenmasse. Einer stach besonders heraus. Ein großer kräftiger Mann mit breiten Schultern und wenig Ausdauer wie mir schien. Er hat sich verausgabt und kam zu kurzer Pause immer wieder an den Rand, kniete sich hin, holte Luft und ist dann wieder mit vollem Karacho in die Menge gelaufen. Fünf Minuten später das gleiche Bild. Wie der Terminator, wenn die Blitze vorbei sind und der Nebel sich gelichtet hat, kniete er da und versuchte wieder zu Kräften zu kommen, um direkt wieder in den Pogo-Tanz einzusteigen. Erheiternd! Überhaupt war es ein großartiges Bild. Ausnahmslos jeder hat sich in diesem Gewühle gefreut. Es waren junge zarte Damen, ältere Herren mit Nickelbrille, der Terminator und kleine, junge Punker, die sich hin und her schubsten. Ein herrlicher Anblick. Der wilde Tanz wurde durch einen Akustikblock unterbrochen auf den gleich „Sein wie die“ und „Taschenlampe“ folgten. Danach gings gleich wild weiter. Der Zugabenblock ist traditionell ja immer das Schmankerl bei einem solchen Konzert und so soll es auch heute sein. Hier versteckte sich dann noch „Outlaw“, „Störtebecker“ oder auch „Linke Spießer“.
Es war ein gutes Konzert mit einer starken Songauswahl und einem dankbaren Publikum sowie einer motivierten Band. Richtig gut! Beim nächsten Mal bin ich garantiert wieder dabei!