Bei Split EPs ist es oft schwer, die musikalischen Qualitäten einer Band wirklich objektiv zu beurteilen, was auch bei der Split von ENTRY OF A DIARY/AND I STILL CHASE THE SUN schwerfällt. Meist sind nie mehr als 3-4 Songs pro Band auf der Scheibe vertreten und so machen es einem die Musiker schwer, unvoreingenommen an das Material ranzugehen. Sind es die 3 besten Lieder, die sie da beigesteuert haben? Waren sie ehrlich genug und haben auch einen „schwachen“ Song dazu gepackt? Sind die Bands wirklich so gut? Reicht das Engagement, die Inspiration nicht für ein eigenständiges Album? Fehlte letztendlich nur das Geld? All diese Fragen werden aufgeworfen. Im Falle der Aurora Split rücken diese Fragen erstmal in den Hintergrund, denn was die Arbeit von ENTRY OF A DIARY angeht, ist schnell rauszuhören, dass es wohl im Repertoire der Band keinen nervig schlechten oder zumindest langweiliges Lied gibt. Die Jungs drücken ungemein. Machen sie auf dem Bandfoto noch den Eindruck von spaßigen Studentenmuckern, so wird einem nach dem ersten Song klar, dass die Burschen mehr auf dem Kasten haben, als in die Kamera zu grinsen. ENTRY OF A DIARY bieten uns einen modernen aber nicht mit zu viel Spielereien versehenen Death Metal, der den nötigen Druck bietet, um nicht in dem ganzen Modern-Wust unterzugehen. Bei AND STILL I CHASE THE SUN ist es nicht anders. Hier jedoch wird der Hörer noch von dem wirklich böse klingenden Organ der Frontfrau Lara überrascht. Streckenweise wird hier alles niedergewalzt, was sich den Damen und Herren in den Weg stellt. Ab und an jedoch verlieren sich Parts, wie zum Beispiel bei „Tormet Within“, in der Länge, dies stellt keine Langeweile per se dar, es schmälert nur den allgemeinen guten Eindruck, den die vorangegangene Arbeit gemacht hat. AND I STILL CHASE THE SUN sind, dennoch, jedem zu empfehlen, der die Augen und ins besondere die Ohren, nicht vor modernem Death Metal verschließen will.
D-F
- Band: Entry Of A Diary/And Still I Chase The Sun
- CD Titel: Aurora
- Genre: Death Metal
- Veröffentlichungsjahr: 2011
- Titelanzahl: 6
- Bewertung (?/10): 5