Endlich ist es soweit, das neue MANOWAR Album ist da und es spaltet sofort und ohne mit der Wimper zu zucken Meinungen. Die einen feiern es als Wiederauferstehung von MANOWAR, die anderen haben, wenn überhaupt, nur ein müdes Lächeln für die alternden Spinner in ihren Lederoutfits übrig. MANOWAR ist eine Band die ohne Frage stark polarisiert und in jedem eine andere, festgefahrene Meinung über die Könige des Metal hervorruft. Man kann von MANOWAR halten was man will, sie zählen aber nun mal zu einer festen Konstante im Metal und haben ihn nicht nur einmal mit großartigen Songs, Alben und Konzerten bereichert. So ist es wenig erstaunlich, dass Liebhaber, sowie Hasser der Band, auf jeden neuen Output warten, um ihn, wie gesagt, zu feiern oder aber einfach nur zu verreißen. Es ist DeMaio und Co. mal wieder gelungen, ein Album aufzunehmen, dass ohne überzogenen Orchesterbombast auskommt, dafür aber mit schmissigen Riffs und einer ordentlichen Prise Rock n Roll. Nach „Gods Of War“ hatte man MANOWAR eigentlich schon abgeschrieben. Dass sie doch in der Lage sind, noch richtig fetzige Sachen zu machen beweisen sie mit „The Lord Of Steel“. Der Eröffnungstitel „The Lord Of Steel“ kommt schon mal mehr aus dem Sack als „The Gods Of War“ im Ganzen. Schade nur, dass der Bass einfach nur einen grottenschlechten Klang hat, den wohl miesesten Basssound in der Geschichte der Band! Man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles und so ist bei mehrmaligen hören der Scheibe auch der Kotzreflex weg und man kann sich auf die anderen Instrumente konzentrieren. Dies bringt mich zur nächsten bösen Überraschung auf dieser CD, Donnie Hamzik. Es ist ja nun hinlänglich bekannt, dass Donnie ein wirklich begnadeter Schlagzeuger ist und sich hinter niemandem verstecken braucht; bis auf eben Herrn DeMaio. Man hat das Gefühl der alternde Perfektionist hat keine Lust, sich die Butter vom Brot spielen zu lassen. Donnie agiert auf dem Album so uninspiriert und lahm das es einem die Sprache verschlägt. Zudem klingt das Schlagzeug oft sogar wie ein Drumcomputer, was dem Spiel die ganze Dynamik und den Groove klaut, was eigentlich Hamziks Stärke darstellt. Die Gitarren kommen bei „The Lord Of Steel“ mal überraschend gut weg. Es fehlt ihnen zwar etwas der Sack, aber was die Handhabe angeht, kann Carl Logan sich hören lassen. Das ganze Album als solches hat, vom Sound her, eh einige Schwächen aufzuweisen, was umso verwunderlicher ist da die Herren sich, wie immer, ja sehr haben bitten lassen. Über den Gesang hat man ja schon immer streiten können und die Screams von Eric Adams sind auch nicht jedermanns Sache, doch weiß er auf diesem Album sein Organ wirklich gut einzusetzen. Ob die wirklich hohen Passagen nun gestrichen wurden, weil die Sangeskunst im Laufe der Lebensjahre bei ihm schwindet, oder ob es eine Neuausrichtung darstellt ist jetzt mal dahingestellt.
„The Lord Of Steel“ ist mal wieder mehr ein Album der Marke Arschtritt, als Abschiß. Ein wirklicher Klassiker wie „Kings Of Metal“ wird es allerdings nicht werden. Hierzu ist die Luft wohl endgültig raus aus dem Gespann und eventuell ist es gar nicht so verkehrt, dass DeMaio und Co sich eher auf das Bespielen verschiedener Festivals konzentrieren und sich so ihren Ruf als die Kings of Metal zementieren, als ihn sich mit halbgaren und unfertigen Alben zu zerstören.