Mit MEKONG DELTA meldet sich eine Band zurück, die zu ihren Glanzzeiten die Fans des Heavy Metal meist teilte und bei vielen für verdutzte Gesichter sorgte. Den einen war es zu konfus, durchgedreht und kompliziert, die anderen wiederum fanden gerade diese Art des Musizierens sehr anregend und konnten sich wahrscheinlich gerade wegen dieses verqueren Stils gut mit MEKONG DELTA identifizieren. Ich selber falle in die dritte, noch nicht erwähnte Sparte: Es gibt nämlich auch Leute, die sich das Zeug einfach nur anhören und interessant finden, ohne sich dabei wegen der Ausreizung der Instrumente zu ekeln oder ein Riesen-Rohr zu bekommen. Wie auch immer man an die Alben von MEKONG DELTA rangeht, es ist so oder so eine meist ziemlich anspruchsvolle Musik, die auf der eben erwähnten Akrobatik auf den Langhölzern, dem Schlagzeugs und beim Gesangs aufbaut. Schön dabei ist aber die Tatsache, daß die Herren es nicht um der Übertriebenheit selbst tun, sondern es sich in den Songs musikalisch erklärt, wie auch auf ihrem neuen Album, „Lurking Fear“. Die neueste MEKONG-DELTA-Scheibe hat wohl mit Fug und Recht das Prädikat „Back to the Roots“ verdient, klingt es doch alle Male nicht wie ein einfacher Aufguß ihrer alten Scheiben, sondern wirklich neu. Es gibt heutzutage leider genug Bands, die sich auf Ihren früheren Lorbeeren ausruhen und Ihre Alben quasi nur neu einspielen. Anders bei MEKONG DELTA, hier wird nicht nur neue Musik geschrieben und werden sich Gedanken gemacht, nein, hier kommen auch gleich ein paar neue Gesichter hinzu. Unter ihnen ein gewisser Uli Kusch, der Euch bestens bekannt sein dürfte von Bands wie Helloween, Holy Moses oder auch Masterplan, und er macht seine Sache richtig toll. Unterm Strich ist „Lurking Fear“ ein echt gelungenes Album, was man jedem nur ans Herz legen kann, der sich für diese Art von Metal interessiert. Wer einen Eindruck von der verqueren Spielweise von MEKONG DELTA haben möchte, sollte sich mal „Society In Dissolution“ anhören. Hier wird man schnell begreifen, wie der Hase läuft.