Kurze Frage. Wer möchte wilden Sex, Alkohol, ein schnelles Auto und willige Weiber? Ich auch! Also nichts wie aufgemacht die Hülle und nachgesehen, um dann doch herb enttäuscht nur eine CD vorzufinden. Doch was soll’s, kann ja so schlecht nicht sein, wenn einem all das angeboten wird, wenn auch nur in Form von Musik. Auf die Erwartung hin folgt - wie eben schon - die Enttäuschung. Kein nach Suff stinkender, verfickter, ölverschmierter Metal, der einem in die Fresse haut, wenn man schief guckt. Eher eine Art frisch gewaschener, höflicher Metal, der abends mal ein Bier trinkt und sich zu Hause abmeldet, wenn er länger weg bleibt. Dieser kleine Vergleich soll aber in keinster Weise die musikalischen Fähigkeiten oder das Schaffen der Band verunglimpfen. Es ist nur traurig, daß Image einer Band mit viel Gepose zu pushen und dann doch nur dem Mittelmaß zu entsprechen. Da helfen auch keine Tittenfotos auf der Band-Homepage (Für alle die gleich mal gucken wollen. Seht euch die alte Seite von RAIN an). Bei all dem „männlichen“ Getue und dem äußerst banalen Wortspiel - gemeint ist der Titel der Platte „Dad Is Dead“ - bleibt unter dem Strich eine solide, wenn auch nicht überragende Rock-Scheibe, die man sich gerne zu Gemüte führt. Stilistisch hat sich der italienische Fünfer an Blaze Bayley’s erster Band Wolfsbane orientiert, was deutlich zu hören ist und gewisse Parallelen erkennen läßt. Wer also auf Blaze und sein Ergüsse steht, der kann beherzt auch mal bei RAIN reinhören.
P-R
- Band: Rain
- CD Titel: Dad Is Dead
- Genre: Heavy Metal, Power Metal
- Veröffentlichungsjahr: 2008
- Titelanzahl: 13
- Bewertung (?/10): 6