S-U

“Was für eine Kelle ist das denn?”, fragte ich mich, als ich den aktuellen und ersten Longplayer der vier Polen von Tehace das erste mal gehört habe. Das Gleiche frage ich mich jetzt noch nach dem 25ten Durchlauf. Ganz großes Kino, das sei schon mal vorweg gesagt, aber fangen wir von vorn an. Bei Tehace handelt es sich um eine Band aus dem schönen Danzig, wo auch ihr Debut „Zipped Noise from Hell“ eingetrümmert wurde und zwar im selben Studio in dem auch schon diverse Vader Alben das Licht der Welt erblickten. Somit sollte auch gleich klar sein, wo man den Sound und die Mucke von Tehace einordnen kann. Hier gibt es technischen und dennoch äußerst eingängigen Death Metal straight in die Fressleiste. Die Produktion ist schön fett und sehr transparent, so dass man wirklich jedes einzelne Instrument und jeden Ton orten kann, aber was will man von Piotr Lukaszewski auch erwarten, schließlich hat er ja einen Ruf zu verteidigen. Dazu gesellt sich ein geniales Coverartwork von Slawomir Nietupski, welches recht stark an die Filme der Saw Reihe erinnert, womit auch die textliche Ausrichtung gut ins bildliche umgesetzt wurde. Sicherlich nichts Neues, aber wer will das bei Death Metal denn auch? Musikalisch gibt es jedenfalls die absolute Vollpension, herrliche Soloeskapaden gepaart mit sehr abwechslungsreichen und präzise auf den Punkt gespielten Drums und selbst der Bass darf sich entfalten, was ja nicht bei allen Bands dieser Stilrichtung eine Selbstverständlichkeit ist. Unbedingt anhören solltet Ihr Euch Joe Black (Life of Death), Zymatic Beliefs, The Oracle (Zipped Noise from Hell) und Earth`s Citizen. Diese Band wird, so sie denn weiterhin solche Alben veröffentlicht, noch eine große Zukunft haben, dessen bin ich mir ganz sicher, denn welche Undergroundcombo kann schon von sich behaupten, ein dermaßen geiles, durchdachtes, eingängiges und brutales Debut in der Hinterhand zu haben. Übrigens solltet Ihr die Möglichkeit nutzen die vier apokalyptischen Polen mal live zu begutachten, wenn sie in Eurer Nähe aufspielen. Denn auch livehaftig wissen die Jungs absolut zu überzeugen. Für mich eine der Überraschungen dieses Jahres!