EDEN'S CURSE haben sich aufgemacht, um in Sachen Rock'n'Roll Mauern einzureißen und einen Sound zu kreieren, den es in dieser Form noch nicht gab. Soviel dazu. Was haben sie geschafft? Sie haben einen Sound, den es schon gab, Mädchen-Rock'nRoll vom Feinsten. Sie haben Wände eingerissen, die Wände der Sandburgen, wie sie kleine Kinder an der Ostsee bauen, um Mutti und Vati zu beeindrucken. Gut, wollen wir nicht allzu hart mit EDEN'S CURSE ins Gericht gehen, sie haben immerhin auch ein paar Songs, die echt nicht schlecht sind, doch denen der richtige Drive fehlt, um zu knallen. Da gibt es Lieder, die haben eine astreine Refrainmelodie oder aber ein schön fettes Strophenriff, doch dann schlägt auf einmal alles um, und der Gesang wird so weich als hätte man zur Enthärtung etwas Calgonit hinterhergeschüttet. Echt schade sowas, zumal die Songs an sich ja super gemacht sind. Hätte man das bisweilen echt nervige Keyboard weggelassen und einen Sänger mit Eiern genommen, so wäre es ein Album der Extraklasse geworden. Eingezimmert wurde die Scheibe übrigens vom Ex-Drumer von Paul Dianos Killers, Pete Newdeck. An den Keyboards hat sich Axel Rudi Pells alter Kumpel und Rough-Silk-Mitglied Ferdy Doernberg zu schaffen gemacht. Der Rest der Band besteht aus Michael Eden, Thorsten Koehne sowie Paul Logue über die man sagen kann, daß sie sich ihre Sporen schon in Bands wie Cry Havoc und Code Of Perfection verdient haben. Sehr schön auch der Werbespruch von EDEN'S CURSE, „EDENS CURSE will take no prisoners in this game of Rock'n'Roll“, den ich in dieser Form nur von Motörhead kenne, und wenn Lemmy und seine Mannen das von sich behaupten, gebe ich mein rechtes Ei dafür, daß es so ist, wenn allerdings EDEN'S CURSE sowas sagen, dann würde ich mir nicht mal die Armhaare rasieren.