Mit “Switch off the Pain” legen die vier Mannen von Outrage um Frontsau Max ihren Erstling vor, auf welchem dem geneigten Hörer groovender und recht eingängiger Death Metal kredenzt wird. Am ehesten vielleicht irgendwo in der Nähe zu Six Feet Under und Obituary anzusiedeln, obwohl diese Vergleiche nur eine wirklich grobe Orientierung darstellen sollen, denn die fünf sympathischen Ösis haben schon eine recht eigenwillige Auslegung von Death Metal. Aber fangen wir erst einmal bei der Produktion an. Diese wurde im Studio 66 (nein, nicht 666) in Östereich umgesetzt und klingt sauber und definiert, aber für eine Band wie Outrage noch etwas zu saft- und drucklos. Ein wenig mehr Schmackes und Charakter würde diesen Aufnahmen bestimmt gut zu Gesicht stehen, genau wie eine Schaufel Dreck, denn mir klingt die Produktion etwas zu trocken und ich denke dass sich dadurch noch ein gewisses Maß an Brutalität herauskitzeln lassen könnte. Und wer Outrage schon einmal live gesehen hat, wird wissen, dass genau das ihre große Stärke ist. Auf der Bühne regiert die absolute Hasskappe, nur kommt das auf diesem Silberteller leider nicht ganz zur Geltung. Leider muss ich auch bemerken, dass mich die Songs dieser CD nicht wirklich zu fesseln wissen. In meinen Ohren klingen sie etwas zu beliebig und austauschbar. „Government of Hate“ und “Between Live and Death” gefallen mir noch am besten, aber ich werde das Gefühl nicht los, einen Großteil der Riffs so schon einmal nahezu eins zu eins irgendwo anders gehört zu haben. Sicher ist es heute schwer in dem Schwall von Veröffentlichungen noch etwas eigenes, orginelles zu schaffen, aber genau das ist ja das was die Spreu vom Weizen unterscheidet. Vielleicht sollte man versuchen ein paar andere Akkorde mit in die Songs einzuweben, aber wer bin ich, mir anzumaßen zu sagen was anders gemacht werden soll? Was auch nicht heißen soll, dass „Switch off the Pain“ eine schlechte Scheibe ist, aber es fehlt mir die Konsequenz im Songwriting, die gleiche Konsequenz mit der auch die Shows gespielt werden, denn wer bei diesen ruhig stehen bleiben kann, hat mit Death Metal nichts zu tun. Ich bin sehr gespannt auf die nächste Scheibe, denn Outrage haben enormes Potenzial, ich hoffe aber, dass ich beim Hören des folgendem Albums mit ruhigem Gewissen eine höhere Punktzahl vergeben kann.
M-O
- Band: Outrage
- CD Titel: Switch off the Pain
- Genre: Death Metal
- Veröffentlichungsjahr: 2006
- Titelanzahl: 5
- Bewertung (?/10): 6