Es ist in letzter Zeit sicher jedem aufgefallen, daß Deutschland immer häufiger den Superstar sucht, das Supertalent, den Obermacker - oder wie auch immer. Es kann auch schon mal vorkommen, daß Schülerbands unter dem Vorwand eines Wettbewerbs gecastet werden, um sie dann zu verheizen.
SHENANIGANZ fuhren zum Beispiel einen Sieg beim „SchoolJam-Wettbewerb“ 2006 als beste Schülerband des Jahres ein, was ihnen zu einem recht anhörbaren Longplayer verhalf. Der Weg auf Bühnen, die sie vor ihrem Sieg vielleicht noch nicht einmal als Zuschauer gesehen hätten, ist damit geebnet.
Warum die Truppe bisher nicht gnadenlos verheizt werden konnte, mag wohl daran liegen, daß SHENANIGANZ einerseits einen schönen, wenn auch jungen Rock'n'Roll zwischen Punk und Power Rock spielen, andererseits aber aussehen wie verkleidete Gymnasiaten. Die Musik ist nicht unbedingt etwas für die breite Masse und Rocker, die die Musik mögen könnten, sehen sich garantiert von dem allzu sauberen Image der Band angewidert. Was die Mucke angeht, ist hier deutlich Wille und Können zu vernehmen. SHENANIGANZ sollten noch ein paar Bier trinken, die Wasserstoffperoxid-Blondierung weglassen und alt werden, dann haben sie garantiert Erfolg.