S-U

27 Jahre gibt es Shooting Star jetzt schon, 1980 debütierten sie mit der Scheibe „Shooting Star“ und haben jetzt mit „Circles“ ihr siebentes Studioalbum am Start. 1964 gab es allerdings schon die ersten Gehversuche einzelner Mitglieder dieser Combo, als sie sich mit Beatles Coversongs versuchten. Für alle die mit dem Bandnamen nichts anfangen können, sei gesagt, daß sich die sechs Ammis einer recht eingängigen Form von Melodic Rock verschrieben haben. Wer mit dieser Richtung nichts anfangen kann, sollte vielleicht zur nächsten Rezension überspringen. Ich persönlich kann mit dieser Stilrichtung auch nicht viel anfangen, aber wer sich schon so lange im Geschäft hält und offensichtlich eine recht beschauliche Fanbase auf der ganzen Welt hat, dem sollte man wenigstens den Respekt zollen und mal in die Schiebe reinhören. Und eines muß man dem Sechser bescheinigen, nämlich einen ausgeprägten Sinn für Abwechslungsreichtum, welcher nie gekünstelt oder aufgesetzt klingt. So erklingt zum Beispiel im ersten Song „Runaway“ eine Hammondorgel in alter The Doors Tradition, während es im dritten Titel „George`s Song“ eine Violine zu hören gibt, welche diesem Titel auch maßgeblich die Melodie gibt. Stellenweise erinnert die Gitarrenarbeit etwas an Mark Knopfler, in anderen Momenten dezent an Led Zeppelin oder Jefferson Starship. Im Song „Everybody`s Crazy“ gibt es dann noch ein schönes Duell zwischen Leadgitarre und Piano, welches als guter Beweis für die spielerischen Fähigkeiten der Band herhalten kann. Fit an den Instrumenten sind die Jungs jedenfalls. Auch die Stimme von Lead Sänger Kevin Chalfant weiß zu gefallen, da sie nicht mit penetranten Versuchen nervt in höchste gesangliche Lagen zu kommen. Für meinen Geschmack fehlt ein wenig die berühmte Schaufel Dreck im Organ, aber das ist letztendlich eine Sache des persönlichen Geschmacks. Die Produktion wurde vom Gitarristen der Band Van McLain gefahren, welcher ein glückliches Händchen für authentische Rocksounds zu haben scheint. Alles in allem eine gute und solide Scheibe, die jedem Freund guter, handgemachter Rockmusik empfohlen sei. Zwar nicht unbedingt meine Baustelle, aber ein wirklich gutes Album und ganz ehrlich, Titel wie „Temptation“ kann sogar ich mir anhören ohne daß sich mir der Magen umdreht. Schöne Musik eben.