Dämonen, die den Weg zu einer Brücke freigeben, eine Gebirgslandschaft und eine emporragende Klaue, welche ein okkultes Symbol präsentiert – so sieht das Cover von Succubus´ „Into the Heptagram´s Maelström“ aus. Erschienen ist ihr aktueller Langspieler im Jahre 2016 und momentan sind sie bei „Wolfsgrimm Records“ unter Vertrag. Succubus ist eine dieser Bands, deren Existenz ich mir lange Zeit nicht bewusst war – tatsächlich lernte ich sie erst im Zuge dieses Berichts kennen –, obwohl sie schon seit 1992 musizieren. Bei einem näheren Blick auf das Line – Up fielen mir jedoch bekannte Gesichter auf, nämlich Bassist Christian und Schlagzeuger Marek, die beide als Gitarristen bei Bloody Invasion zugange sind, die ich zuletzt reviewte. Ansonsten wusste ich nicht, was mich erwarten wird, als ich die CD in den Wechsler legte und auf ´play´ drückte…
Mit dem Intro „A Decent into Maelström“ ertönen zu erst ein paar spärliche Geräusche, etwas undefiniert, aber auf alle Fälle keine fröhliche Musik verheißend. „Black Water Witch“ bestätigt den Hörer mit dem ersten Melodic Death Riff direkt und nimmt ohne groß zu zögern an Tempo zu. Was vorerst unkoordiniert wirkt, klingt in der Bridge schon recht eingängig, mündet allerdings leider in einen etwas unspektakulären Refrain, in dem lediglich ein paar Mal „black black Waterwitch“ gekeift wird. Danach beginnt man schon hier und da mit dem Kopf zu nicken, da der Track immer besser zu werden scheint und noch ziemlich Spaß macht – ein guter Opener.
Der sich anschließende Song „Prepare for Death“ scheint durch ziemlich simplen Aufbau bis zum ersten melodischeren Break nicht so gut wie sein Vorgänger zu sein, aber mit zunehmender Laufzeit wird er immer besser. Allerdings fehlt mir das gewisse Etwas, wie zum Beispiel Riffvariationen und sich ändernde Vocals. „Subterranean Abomination“ hingegen macht schon einen interessanteren Eindruck. Der doomige Anfang des Stücks wird zu gescheitem Melodic Death Metal mit groovigen Rhythmuswechseln und einer gewissen draufgängerischen Note, die mich schon gelinde begeistert. Doch ohne die Backvocals käme mir der Gesang vollends eintönig vor, da das Absingen sich wiederholender Textpassagen stets auf dieselbe Art und Weise erfolgt und sich auch in den anderen Songs wenig abseits einer Dramaturgie abspielt, die man schon nach dem zweiten Lied verinnerlicht hat. Allerdings macht die musikalische Untermalung auch hier einiges wieder wett. Gen Ende des Tracks erklingt ein Instrumentalpart mit ausgefeilterem Gitarren- und Bassspiel, was alles in allem recht ordentlich wirkt.
Es folgt der Instrumentalsong „The Last Door“, in welchem lediglich Akustikgitarre gespielt wird. An sich bin ich solchen Passagen nicht abgeneigt, jedoch passiert die ganze Zeit nicht viel. Es werden zwar teilweise verschiedene Riffs gespielt, allerdings bleiben diese ständig gleich, weswegen das Stück ziemlich eintönig klingt. Zum Schluss quietscht noch eine Tür und das nächste Lied knüpft an – „Necromantic Heptagram“. Kurz „666“ gebrüllt und ab geht´s mit dem schnellsten Song auf dem Album, auch wenn die Präsenz des Schlagzeugers etwas gering ist. Zwar regt die Musik hier ebenfalls zum Mitnicken an, der Funke vermag trotzdem nicht auf mich überzugehen, was vorrangig wieder an den Vocals liegt. Nichts desto trotz ist der Track eine solide Nummer, auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, der Refrain könnte zu einem Song auf Kataklysm´s „Serenity in Fire“ gehören, der es nicht auf das Album schaffte. Mit „The Crypt(ic) Choir“ erscheint das nächste instrumentale Intermezzo, in dem man – auf den Punkt gebracht – kryptische Chorgesänge hört…der Name ist Programm.
Im Anschluss kommt das erste Stück, welches mir überaus gut gefällt – „Call oft the Sirens“. Auch die stimmliche Arbeit weicht von vorherigen Mustern ab und sagt mir daher mehr zu. Call of the Sirens ist größtenteils langsamer und melodischer als das bis jetzt Gehörte, wird aber trotzdem mit Druck gespielt, weswegen ich mir diesen Song äußerst gut live vorstellen kann. Vor allem die verschiedenen Riffs und ein im Mittelteil vorkommendes Gekrächzte, was bisher noch nicht zu hören war, verleihen dem Track das gewisse Etwas, welches Call oft the Sirens herausstechen lässt. Auch eine Passage mit Cleangesang hat mich angenehm überrascht. Zwar konnte keiner der Chorinsassen wirklich singen, aber trotzdem unterstreicht es die Wirkung des Ganzen enorm (und fairerweise muss man gestehen, dass nur wenige Bands im Death Metal Bereich jemanden hinterm Mikro haben, der wirklich gut singen kann). Call oft the Sirens sagt mir auf alle Fälle zu und ist mein Favorit des gesamten Albums.
„March oft the Undead“ schlendert relativ wirkungslos an mir vorbei. Das Gitarrenspiel ist super und im Großen und Ganzen klingt das Stück gut, jedoch hinterlässt es keinen bleibenden Eindruck bei mir. Zum Schluss ertönt „The End and the Beginning“, welcher sich lyrisch an Stephen King´s Buchreihe „Der dunkle Turm“ orientiert. Er beginnt direkt mit unfreundlichem Gekeife und schlägt dann in einen Akustikpart um, womit eine von zahlreichen Stellen im letzten Stück erreicht ist, an denen ich denke: „Gleich geht´s so richtig los!“, was aber irgendwie nicht so recht klappen mag. Zwar gefällt mir auch hier wieder das Gitarrenspiel, nur warte ich in diesem Lied, wie in allen anderen gleichermaßen, auf ein packendes Solo oder etwas dergleichen, doch davon ist hier ebenfalls nichts zu hören.
„Into the Heptagram´s Maelström“ ist ein Album, was auf alle Fälle das Potenzial hat, mich an der ein oder anderen Stelle abzuholen – zusammengefasst muss ich leider zugeben, dass ich doch stehenblieb. Bis auf „Call oft the Sirens“ lässt mich das Gesamtwerk eher kalt – kann man also unter „Geschmackssache, aber halt nicht meins“ verbuchen.