TOTENMOND hätten sich und ihr neues Kunstwerk nicht besser beschreiben können als mit der Textzeile: „So schwer wie ein Panzer…“. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Ein schweres Stück Musik rollt hier auf uns zu, was vor Stilmitteln des Metal-Bereichs nur so überquillt. Von Death über Black Metal, von Thrash-Parts bis hin zu schwerfälligem Doom ist hier alles anzufinden, was ordentlich die Rübe zum Schütteln animiert. Angefangen beim ersten Lied namens „Luzifer stampft“; da geht es gleich nach einem kleinen Intro los, ohne mit der Wimper zu zucken. Es baut sich geradezu eine Wand aus Sound und Druck auf, die bis „Sonnenstrahl“ immer gewaltiger wird. Bei jenem Titel handelt es sich dann, ich will mal sagen, um eine Ballade, die die vorangegangene Brutalität vermissen lässt, was den Druck angeht aber keine Schwächen zeigt. Was mich besonders beeindruckt hat, ist der tiefe, böse, fast bedrückende Gesang von Pazzer, so ein Organ macht eine Menge her gerade in Zusammenhang mit den in Deutsch gehaltenen, wohl formulierten Texten. Hier hört man das keine Hauptschüler ihre verkifften Gedanken auf ein Blatt schmieren, sondern Leute dahinterstecken, die mit Verstand und einem gewissen Händchen fürs Spezielle an ihre Texte rangehen. Bei all dem Druck, dem Wohlklang und dem warmen Gefühl, das TOTENMOND beim Hörer hinterlassen, fällt es auf, daß „Thronräuber“ zum Ende hin an Schwung verliert und die Power vom Anfang fehlt. Wie eine Dampflok, die allmählich zum Stehen kommt, werden die Lieder langsamer, der Druck auf den Kesseln läßt nach und am Schluß ist es ruhig. Ganz so als hätten TOTENMOND sich all ihre Aggressionen und ihren Zorn von der Seele gespielt und könnten sich nun in Ruhe zurücklehnen und ihr Werk betrachten.
S-U
- Band: Totenmond
- CD Titel: Thronräuber
- Genre: Death Metal, Doom Metal
- Veröffentlichungsjahr: 2008
- Titelanzahl: 10
- Bewertung (?/10): 7