Reviews und Berichte
Reviews und Berichte
- Details
- Scheuermann
- Lesezeit: 3 Minuten
- Location/Festival: M.A.U.-Club
- Ort: Rostock
- Datum: 28.06.2016
- Details
- Scheuermann
- Lesezeit: 3 Minuten
- Location/Festival: M.A.U.-Club
- Ort: Rostock
- Vorbands: Ochmoneks
- Datum: 05.05.2023
Heute ist ein guter Tag, nicht zum Sterben aber um nach Rostock zu fahren. Der heutige Abend gehört den Blödelbarden aus Erlangen. J.B.O. spielen heute im M.A.U.-Club. Schon lange warte ich auf diesen tag und freue mich mit meiner Begleitung auf den Abend. Leider habe ich erst später gesehen, dass auch Depressive Age heute in Rostock spielen. Es war nur schon alle sin die Wege geleitet, so dass ich schweren, aber auch lachenden Herzens im M.A.U. einkehre und nicht im Peter Weiß Haus. Eine uns begleitend Person hat sich nach Ankunft von der Gruppe gespalten und ist schnurstracks zu besagtem Depressive Age Konzert. Mal sehen, was er später dazu sagt…
Die Hütte ist, wie zu erwarten, voll. Die Bar ebenfalls, doch traditionell ist sie das erste Ziel bei Ankunft. Das sehen nicht nur wir so, weshalb es etwas dauert, bis wir unser erstes Getränk von vielen in der Hand halten.
Die Anheizer heute Abend sind Ochmoneks. Und ja, sie geben sich echt Mühe. Fidel und etwas zu gewollt lustig bewegen sie sich über die Bühne. In den ersten Reihen wird gefeiert, der Rest des Clubs ist noch etwas verhalten und checkt eher den Merch-Stand oder geht rauchen. Wir gehören zu letzterer Gruppe.
Pünktlich wie die oft zitierten Maurer, beginnen J.B.O. ihre Show. Natürlich wird aus dem Publikum von der ersten Sekunde an mitgesungen. Die Party ist hiermit offiziell eröffnet! Der Anfang der Setlist ist eher bei den neueren Werken angesiedelt. Mit Liedern wie „Planet Pink“ oder „Hoffen und Bangen“ bin ich nicht ganz warm. Egal, meine Person kriecht noch im Fotograben und freut sich einfach darüber, wie alle Anwesenden sich verausgaben. Ist es doch immer wieder schön, Leuten dabei zuzusehen, wie sie ihre Hemmungen verlieren und sich gehen lassen auf Konzerten und Festivals. Ab der Mitte wird die Setliste mit einigen Klassikern aufgeweicht. Hier bin ich dann auch bereit ein paar Zeilen mitzusingen (die Songs kenne ich wenigstens). Die Versorgung mit dem kühlen Nass funktioniert hervorragend, was natürlich auch noch zusätzlich beflügelt. Die Stimmung kocht bei der ersten Zugabe erst richtig über. Die Verteidiger des wahren Blödsinns stimmen ein mit dem Männerchor, was alle mit offenen Kehlen und ausgebreiteten Armen aufnehmen. Zum Ende gibt’s dann noch „Ein Fest“. Hier ist wahrscheinlich der Absatz an Getränken nochmal gestiegen.
Nach dem Gig sind sich die Herren nicht zu fein, noch am Merch-Stand ein paar Autogramme zu geben und für Fotos bereit zu stehen. Das fan dich gut! So hatte man mal die Chance Ralph zu fragen, warum er live eigentlich diese vielen Brillen trägt. Endlich weiß ich es.
Es war ein cooler Abend, der richtig Spaß gemacht hat. Das Einzige, was mich genervt hat sind immer noch die beiden Hupfdohlen auf der Bühne deren Existenz sich mir noch nicht erschlossen hat.
Nach der Abfahrt wird noch ein Schlenker zum Peter Weiß Haus gemacht. Hier sacken wir unseren glücklichen Mitfahrer wieder ein und machen uns auf den Heimweg. Er grinst wie ein Honigkuchenpferd, woraus ich folgere, dass er auch seine Freude hatte.
J.B.O. M.A.U.-Club Rostock 05.05.2023
























































- Details
- Scheuermann
- Lesezeit: 4 Minuten
- Location/Festival: Verti Music Hall
- Ort: Berlin
- Vorbands: Atreyu
- Datum: 05.02.2023
- Headliner: Bullet For My Valentine
Abermals geht es auf nach Berlin. Diesmal jedoch in gehobenere Gefilde. Mein Trip führt mich in die Verti Music Hall, die keine 100 Meter neben der Mercedes Benz Arena liegt. Das Ambiente des Ladens ist aufgeräumt und nobel. Auch schön, sowas mal zu erleben. Geräumige Toiletten, funktionierende Seifenspender, Kackställe die sich zu schließen lassen. Darüber hinaus, lange Tresen mit einem reichhaltigen und natürlich teuren Angebot. Dahinter in angepasster Kleidung, Uniform ist zu viel gesagt, schöne junge Menschen, die höflich aufgesetzt lächeln und denen keine Mühe zu groß ist, um die Bedürfnisse des Kunden zu befriedigen. Gespielte Freundlichkeit, aber doch sehr charmant. Ein wahrer Luxus im Gegensatz zu anderen Etablissements, in denen man sonst einkehrt. So schön es hier auch ist, so sehr fehlen einem eben diese kleinen Schönheitsmakel. Da freut man sich über jeden, der nicht mit einem Amon Amarth oder Wacken-Shirt rumläuft und prostet und feixt mit den Leuten, die schon einiges auf dem musikalischen Kerbholz haben.
Was solls, Bier her und rein in die Halle. Als erster Opener spielt Atreyu. Absolut nicht mein Ding! Was habe ich nicht alles schon versucht, um mich an diesen Stil heranzutasten. Viele Bands probiert und immer mal wieder kurze Anläufe versucht, mich vielleicht doch ein bisschen wohl zu fühlen in dem Genre, doch es will einfach nicht gelingen und der Funke nicht überspringen. Aber was scheren meine Belange den Rest der Anwesenden? Richtig, n Scheiß. Dementsprechend heizen die Amerikaner den Laden auch gut vor. Nach einigen Songs verdrücke ich mich aber lieber auf die Raucherterrasse und gönne mir eine Moods und den Blick auf die armen Schweine, die noch immer in der Schlange stehen und darauf warten, dass der Einlass weitergeht. Das Haus ist ausverkauft, da braucht es etwas Zeit, alle reinzubekommen, gerade bei den hohen Sicherheitsanforderungen, die die Verti Music Hall hat. Richtig und wichtig.
Die nächste Gruppe ist der Grund meines Erscheinens heute Abend. Jinjer stehen auf dem Plan und sind bereit, als nächstes loszulegen. Ab in den Fotograben! Dieser ist natürlich gut gefüllt, doch alle begegnen sich mit Respekt und Vorsicht. So verfliegen die ersten drei Songs wie nichts. Was aber schon dort wiedermal unter Beweis gestellt wurde, ist, was für eine tighte Band Jinjer doch ist. Das Spiel von Wlad an den Drums ist hart, präzise und voller Gefühl. Bass und Gitarre fügen sich dem und spielen ebenfalls atemberaubend sauber und druckvoll. Als Sahnehäubchen kommt noch der Gesang von Tatiana oben drauf. Der nicht erzwungene Wechsel ihrer glockenklaren Clean Vocals und der Umschwung zu Mark erschütternden Growls gelingt ihr, ohne dabei aus der Puste zu kommen oder in den Tonlagen zu straucheln. Das ist verdammt beeindruckend! Für die nächste Stunde herrschen und regieren Jinjer über die Music Hall ohne Wenn und Aber. Eine unglaubliche Performance, die ihre Abrundung in der Anmut und Grazie von Tatiana findet. Ein berauschendes Konzert!
Die Headliner der Tour sind Bullet For My Valentine. Da bin ich dann auch raus. Das von Jinjer aufgebaute erhabene Gefühl wollte ich mir durch die Amreikaner nicht kaputt machen lassen und bin nach zwei Songs wieder Richtung Parkhaus um den Heimweg anzutreten.
Danke für die Möglichkeit, dem beizuwohnen!
Jinjer Verti Music Hall Berlin 05.02.2023